Dienstag, 3. Januar 2012

Warum „Ziele setzen“ im Leben manchmal unglücklich macht

Grundsätzlich halte ich es für richtig, sich in bestimmten Fällen Ziele setzten zu setzen, z.B. im Sport oder wenn es darum geht, bestimmte Verhaltensweisen sich abzugewöhnen. Aber sich „Ziele setzen“ kann auch unglücklich machen, wie ich persönlich erfahren habe.  
1.       Ich habe schon viele Bücher und Hörbücher zum Thema Lebensziele gelesen und gehört.  Was ich am meisten vermisst habe, waren konkrete Anweisungen, wie ich das zu Hause am Schreibtisch umsetzen soll. Ich hatte keine Ahnung, ein schlechtes Gewissen und dachte: „Das gibt es doch gar nicht. Ich bin zu blöd, mir Ziele setzen“, „ich weiß nicht, wie ich anfangen soll. Ich schaff das sowieso nicht“.
Mittlerweile habe ich einige sehr gute Bücher dazu gefunden.   
   
2.       Ich habe mir zu viele Ziele auf einmal gesetzt.  Theoretisch hätte das klappen müssen – theoretisch. Es hat aber nicht geklappt. Ich war im permanenten Dauerstress und konnte nicht abschalten, weil ich ja jede freie Minute meinen Zielen widmen wollte. Ich habe mich geärgert, dass die einzelnen Schritte länger gedauert haben als ich Zeit dafür eingeplant hatte. Am Ende des Jahres hatte ich vieles angefangen, aber kaum ein Ziel wirklich erreicht. Sehr ernüchternd. Heute weiß ich, weniger ist mehr. 

3.       Als ich den Ironman gefinisht habe, war die Freude grenzenlos. Doch nach einigen Tagen wich dieses Gefühl und in mir stieg das Gefühl der Leere auf. Da fällt man erstmal in ein Loch: „das soll es jetzt gewesen sein“, oder „was soll ich denn jetzt mit meiner ganzen Zeit machen?“  Wenn ich nicht aufgepasst hätte, wäre ich vermutlich in die „und noch mehr, und noch höher, noch schneller“-Sport-Spirale abgerutscht.     

Ich habe aus den Erfahrungen gelernt:  
Idealerweise hat man im Leben eine Grundrichtung, ein Lebensmotto oder bildlich gesprochen einen Fixstern als Orientierung. Dann fällt es leichter konkrete Ziele zu setzen, weil man durch jedes Ziel ein Stückchen auf dem Lebensweg begleitet wird.

Viel Spaß und alles Gute für 2012!
 Christoph